Schritt 2: Staking Möglichkeiten prüfen

Der erste Schritt zu passivem Einkommen

In diesem Beitrag lernst Du:

  • Was Staking ist

  • Vorteile & Nachteile von Staking

  • Welche Kryptowährungen sich fürs Staking eignen

  • Wie du mit Staking ein passives Einkommen generierst

  • Was es mit “Liquid Staking” auf sich hat und wie du davon profitierst

    • Schritt für Schritt Anleitung Atom

    • Schritt für Schritt Anleitung Etheruem

  • Sonderformen des Stakings (Real Yield)

  • Steuersituation beim Staking

Das Staking von Krypto Assets ist der zweite Schritt auf dem Weg zur finanziellen Freiheit mit Kryptowährungen.

Wenn Du bei der Erstellung deines Portfolios in Schritt 1 darauf geachtet hast, Kryptowährungen ins Portfolio aufzunehmen, die Staking-tauglich sind, wird der zweite Schritt relativ einfach.

Was ist Staking überhaupt?

Staking bedeutet, dass du deine Krypto-Coins in einer Wallet deponierst, um damit das Netzwerk zu unterstützen. Als Belohnung bekommst du dann zusätzliche Coins. Diese Belohnungen werden auch als Staking Rewards bezeichnet. Durch Staking trägst du dazu bei, dass das Netzwerk sicherer und schneller wird. Außerdem hilfst du dabei, neue Coins einer Kryptowährung in Umlauf zu bringen - das ist nicht immer der Fall aber meistens.

Vorteile und Nachteile von Staking

Vorteile
+ Sichert das Netzwerk
+ Ermöglicht passives Einkommen durch Rewards
+ Qualifikation für Airdrops

Nachteile
- Unstaking Perioden
- Assets sind gebunden
- Sicherheitsrisiko bei Validatoren

Welche Kryptowährungen sind Staking-geeignet?

Grundsätzlich gilt: Alle Kryptowährungen, die den Proof-of-Stake Konsens Mechanismus nutzen, können gestaked werden.

Die 10 größten Staking-Kryptowährungen

Während 2021 das Staking von Projekten noch eher die Ausnahme war, ist es mittlerweile so, dass fast jedes Projekt außer Bitcoin Staking-fähig ist.

Die Webseite StakingRewards.com listet über 180 Kryptowährungen, die gestaked werden können.

Welche Kriterien sind beim Staking wichtig?

Es hat einen Grund, warum wir zuerst ein Portfolio erstellen und uns dann über das Staking Gedanken machen. Ein Projekt muss immer unabhängig vom Staking bestehen. Ein hoher Zinssatz macht ein schlechtes Projekt nicht zu einem guten Projekt. Extrem hohe Rewards führen meistens dazu, dass der Tokenpreis des Projektes darunter leidet, da diese hohen Rewards in der Regel durch Inflation der Token finanziert werden.

Von den 10 Kryptowährungen im Bild sind vor allem Ethereum und Atom für das Staking interessant. Bei Ethereum bekommt man aktuell 7.9% pro Jahr an Staking Rewards, wobei das stark schwankt. Bei Atom sind es 21.81%.

Du solltest nur Assets in Staking geben, die du langfristig halten möchtest.

Wo kann ich Kryptowährungen staken?

Um eine Kryptowährung zu staken und damit die Rewards zu verdienen, musst du einen Validator wählen. Validatoren sind für die Datenspeicherung, die Verarbeitung von Transaktionen und das Hinzufügen neuer Blocks zur Blockchain verantwortlich.

Mittlerweile betreiben große Börsen wie Binance, Coinbase und Kraken eigene Validatoren und ermöglich das Staking von Ethereum und Co. direkt über ihre Plattform.

Das Binance Earn Programm ermöglicht das Staking diverser Assets.

Vorteile des Stakings bei Binance

  • Sehr komfortabel, da direkt auf Binance

  • Keine Auszahlung oder neue Wallet nötig

Nachteile des Stakings bei Binance

  • Weniger Rewards als bei dezentralen Lösungen

  • Zentralisiert auf Binance und damit ein Börsenrisiko

  • Keine Qualifikation zu Airdrops

Langfristig gesehen würde ich jedem empfehlen Assets nicht auf Börsen liegen zu lassen und auch beim Thema Staking Verantwortung für das eigene Geld zu übernehmen. Es gibt zahlreiche dezentrale Staking Lösungen. Um dezentral in der Welt der Kryptowährungen agieren zu können benötigst du eine Wallet, also eine Verwahr Möglichkeit für deine Kryptowährungen. Welche Wallet du brauchst hängt davon ab, welche Assets du staken möchtest. Hier die wichtigsten Wallets:

  • Eine MetaMask Wallet für Ethereum und andere EVM-kompatible Kryptowährungen.

  • Eine Keplr Wallet für ATOM und Projekte im Cosmos-Ökosystem.

  • Eine Hardware-Wallet wie z.B. einen Ledger Nano S. (nicht zwingend nötig)

Sobald du eine MetaMask Wallet hast (was ohnehin zu empfehlen ist) kannst du deine Assets von deiner Börse an die MetaMask Wallet auszahlen und Staking-Möglichkeiten prüfen.

“Allnodes” zahlt 5.09% an Rewards pro Jahr, wobei dieser Wert variiert. Die Liste ist aber für uns nur interessant, wenn wir vorhaben, einen eigenen Ethereum-Validator zu betreiben - dafür braucht es 32 Ether, das entspricht je nach Kurs einem Wert von ca. 20.000-50.000€.

Das ist eine Besonderheit von Ethereum und auch dafür gibt es eine einfache Lösung. Bevor ich zu dieser Lösung komme, werfen wir einen Blick auf die Reward-Situation bei ATOM.

Bei ATOM ist die Höhe der Rewards sehr attraktiv. Allnodes zahlt aktuell 23.54% pro Jahr aus. Und anders als bei Ethereum braucht es hier keine Mindestmenge. Wir können ATOM direkt mit dem Ledger oder der Keplr Wallet staken.

Schritt für Schritt ATOM Staking

Die Gebühren für das Staking von ATOM bei Allnodes liegen bei 0%.

Schritt 1: Wähle die Wallet, auf der deine ATOM Token liegen.

Schritt 2: Verbinde deine Wallet und gib die ATOM ins Staking

Alternativ kannst du auch direkt über die Keplr Wallet dein Staking managen.

Sobald die ATOM im Staking sind, profitierst du von den Rewards, diese werden mit jedem Block, etwa alle 7 Sekunden ausgezahlt. Wenn du heute 1000 ATOM ins Staking gibst hast du in einem Jahr etwa 220 ATOM dazu bekommen ohne etwas aktiv dafür zu tun. Das sind bei einem aktuellen Kurs von etwa 10€ pro ATOM stolze 2200€ pro Jahr an passivem Einkommen.

Wo ist der Haken?

Wie oben erwähnt, hat das Staking auch einen klaren Nachteil: Deine Assets sind gebunden und können nicht sofort wieder aus dem Staking genommen werden. Im Fall von ATOM beträgt die “Unstaking Periode” 21 Tage. Das heißt, wenn du heute ATOM gestaked hast und diese wieder aus dem Staking nehmen möchtest, musst du 21 Tage warten, bis sie wieder komplett aus dem Staking sind. Das ist dann ein Problem, wenn der Preis von ATOM genau in diesem Zeitraum stark steigt und du deine ATOM Tokens verkaufen möchtest.  

Genau an diesem Punkt kommt das “Liquid Staking” ins Spiel. Das liquide Staking löst genau dieses Problem. Bei ATOM gibt es die Möglichkeit die Token über die Anwendung Stride zu staken.

Bei Stride bekommen wir für jedes ATOM, das wir ins Staking geben 1 stATOM. Dieses stATOM repräsentiert unsere Staking Position. Wenn ich 1000 ATOM über Stride ins Staking gebe, bekomme ich 1000 stATOM. Ich verdiene mit dem Staking auf Stride 21.6% an Rewards, also etwas weniger als über Allnodes. Dafür habe ich den Vorteil, dass ich die stATOM jederzeit gegen ATOM verkaufen kann, ohne warten zu müssen.

Über https://app.osmosis.zone/ können stATOM gegen ATOM verkauft werden.

Das Liquid Staking gibt es nicht nur bei ATOM, sondern auch bei Ethereum. Bei Etheruem löst es neben der Wartezeit zusätzlich die Mindestanforderung von 32 Ether, die es sonst bräuchte, um einen eigenen Ethereum Validator zu betreiben.

Liquid Staking bei Ethereum

Die Zahl der Liquid Staking Protokolle ist seit dem Shapella Upgrade am 12. April 2023 stark angestiegen. Sie bieten aber alle das Gleiche: Etheruem Staking mit geringeren Anforderungen.

Das größte Liquid Staking Protokoll für Ethereum ist Lido. Auf Lido werden aktuell Ethereum Token im Wert von über 12 Milliarden Dollar eingesetzt.

Ethereum Staking Schritt für Schritt

Das Staken von Ethereum über Lido ist relativ simpel.

Schritt 1: Öffne https://stake.lido.fi/ 

Schritt 2: Verbinde dein Wallet über den Button “Connect Wallet”

Schritt 3: Wähle den Betrag, den du staken möchtest und klicke “submit”

Das wars: Deine Ethereum sind gestaked und du hast dafür stETH bekommen, mit diesen stETH kannst du viele andere spannende Projekte in DeFi nutzen, aber dazu ein anderes mal mehr.

Wenn du die Ethereum nicht mehr staken möchtest kannst du diese entweder über “Withdrawals” wieder auszahlen oder einfach die stEth direkt über eine Börse verkaufen.

Staken von anderen Assets

Wenn du das Staking von Ethereum und Atom verstanden hast, wird es dir auch bei anderen Assets leicht fallen, im Endeffekt läuft es immer gleich. Du zahlst die Coins auf das dafür vorgesehene Wallet aus, wählst einen Validator und gibst die Coins ins Staking. Mit einer MetaMask Wallet und einem Ledger bist du immer gut ausgestattet.

Sonderformen des Stakings

Die meisten Projekte bieten mittlerweile eine Form des Stakings, wobei es hier durchaus Unterschiede in den Details gibt.

Der ursprüngliche Proof of Stake Ansatz war: Du gibst deine Coins ins Staking und dafür bekommst du eine Belohnung. Diese Belohnung finanzieren wir durch Tokeninflation. Dieser Ansatz kann langfristig nicht funktionieren, da diese Tokeninflation sich natürlich negativ auf den Preis der einzelnen Token auswirkt.

Was ist die Lösung? Real Yield.

Real Yield bedeutet übersetzt “Echter Ertrag”. Dieser Begriff bezieht sich darauf, dass die Staking Rewards nicht aus der Inflation des Tokens finanziert werden, sondern aus den Gebühren, die das Protokoll verdient.

Das erste Projekt, dass diesen Begriff groß gemacht hat, ist die dezentrale Futures Plattform GMX. Die Plattform nimmt einen Teil der Gebühren, die sie verdienen und schüttet diesen an die Staker des GMX Tokens aus. Das hat den großen Vorteil, dass zum Einen die Staker deutlich mehr bekommen, wenn auch die Plattform mehr verdient und der GMX Token keinem inflationären Druck unterliegt.

GMX ist bei weitem nicht das einzige Projekt, dass Gebühren an Staker weitergibt. Mittlerweile bietet fast jedes DeFi Projekt ähnliche Möglichkeiten, da es gut funktioniert.

Was ist hier das Risiko? Wenn das Protokoll weniger Gebühren verdient, gibt es auch weniger oder im Extremfall gar keine Staking Rewards.

Kommen wir zum Abschluss zum Thema Steuern.

Was gibt es steuerlich beim Thema Staking zu beachten?

Deutschland 🇩🇪

Beim Delegated Staking gibt es eine Freigrenze von 256 Euro pro Jahr. Bis zu der Schwelle sind Rewards steuerfrei. Wird die Grenze überschritten, müssen alle Einnahmen aus dem Staking mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuert werden. Ausführlicher Artikel

Österreich 🇦🇹

Staking-Rewards stellen keine Einkünfte dar und die Anschaffungskosten sind mit Null anzusetzen. Bei Zufluss gibt es also nichts zu versteuern. Wenn du die Staking-Rewards später jedoch veräußerst, musst du den Steuersatz von 27,5 % heranziehen. Ausführlicher Artikel

Schweiz 🇨🇭

Beim Krypto Staking handelt es sich um ein aktives Einkommen, weshalb dieses als steuerbarer Kapitalertrag gilt. Ausführlicher Artikel

Wichtig: Ich bin kein Steuerberater. Das Thema Steuern ist sehr individuell, ziehe unbedingt deinen Steuerberater hinzu.

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